Aleksander hr. Fredro: Socyalizm
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Aleksander hr. Fredro: Socyalizm

Socyalizm nierówności wszelkie prędko utrze,
Szlachtę powiesi jutro, nie szlachtę pojutrze.

(Der Sozialismus wird alle Ungleichheiten rasch bereinigen.
Den Adel hängt er morgen, die Nicht-Adligen übermorgen.)

Aleksander hr. (Graf) Fredro, Dzieła (Werke), Bd. 13, Warschau 1880, S. 220. Alte Rechtschreibung.

Das Beitragsbild zeigt nicht Aleksander Fredro, den Sie hier sehen, sondern seinen Sohn Jan Aleksander Fredro, der wie sein Vater Theaterdichter und Schriftsteller war, in der Tracht des polnischen Adels mit leichtem Säbel (karabela). Jan Aleksander war eines zweier Kinder, die aus der Ehe Aleksander Fredros mit der gleichfalls aus adligem Hause stammenden Zofia Jabłonowska hervorgingen. Fredro senior hatte die in sehr, sehr jungen Jahren an einen achtzehn Jahre älteren, steinreichen Edelmann verheiratete Zofia 1817 in Lemberg kennengelernt. Es handelte sich, wenn man der polnischen Wikipedia glauben darf, um Liebe auf den ersten Blick. Doch sollte es zehn Jahre dauern, bis die erste Ehe Zofias geschieden werden konnte. Am 8. November 1828 endlich feierten Graf Aleksander Fredro und seine Zofia Hochzeit.

(Bild: Portret Jana Aleksandra Fredry w stroju szlacheckim. Quelle: Archiwum Nauki PAN i PAU w Krakowie. Prawa autorskie: Utwór w domenie publicznej.)

BWV 659

BWV 659

Leo van Doeselaar spielt Bachs „Nun komm der Heiden Heiland“ – hier auf einem überaus empfehlenswerten YT-Kanal.

(Bild: Screenshot aus dem verlinkten Video.)

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„Wann sind Sie denn falsch abgebogen?“

Wer dem ökologistisch-kollektivistischen Konsens der Berliner Republik skeptisch gegenübersteht, dürfte diese Frage schon gehört haben. Sie wird für gewöhnlich in väterlich-besorgtem Ton vorgetragen, um die unterliegende Borniertheit zu kaschieren. Denn natürlich geht es gar nicht darum, falsch abgebogen zu sein. Sondern darum, überhaupt abgebogen zu sein. Fort von der Kollektivismus-Klippe, dem Öko-Abgrund, auf den sie zulaufen, die Lemminge.

„Auf das Reich Gottes!“

„Auf das Reich Gottes!“

Der evangelische Theologe Jochen Teuffel präsentiert auf seinem sehr interessanten Blog einen Vortrag des Dominikaners Timothy Radcliffe. Radcliffe berichtet von einem weiteren Dominikaner namens Gervase Mathew, einem Dozenten in Oxford, der mit J.R.R. Tolkien und C.S. Lewis befreundet war:

Als er im Sterben lag, rief er mich an sein Bett und schickte mich los, um ein paar Flaschen Bier zu kaufen. Ich ging hin und holte sie, weinend. Gervase hob seine Flasche an und sagte: „Auf das Reich Gottes.“ Eine vorbeigehende Krankenschwester sagte: „Pater Gervase, Sie wissen doch, dass Sie zu Ihren Tabletten nicht trinken dürfen?“ Er antwortete: „Seien Sie nicht so ein altes dummes Ding. Ich werde morgen früh sterben.“

(Bild: Pixabay.)

Milliardär sein?

Milliardär sein?

Mancher träumt davon, so reich zu sein wie Elon Musk. Das wirkt verständlich. Jeder könnte die eine oder andere Milliarde gebrauchen. Was dabei aber zumeist unberücksichtigt bleibt, ist das Arbeitspensum, die Auslastung (neudeutsch: Workload) solcher Leute. Wie Ben Carlson auf seinem Blog ausführt, arbeitet Musk sieben Tage die Woche von morgens bis abends. Zur Hochzeit seines Bruders – Musk war als Trauzeuge vorgesehen – flog er direkt von der Arbeit, um nach der Eheschließung sofort zum Tesla-Hauptquartier zurückzukehren. Die riesige Arbeitsbelastung geht auf Kosten von Gemahl, Kindern, Freunden und Bekannten. Es bleibt kaum Zeit, sie zu sehen:

The 10 richest men in the world have a combined 12 divorces between them.

(Die zehn reichsten Männer der Welt haben es zusammen auf zwölf Scheidungen gebracht.)

Nun haben Scheidungen vielerlei Gründe. Es geht hier nicht um ein ressentimentbefeuertes Argument des Zuschnitts „Siehst Du?! Das hast Du nun davon! Wärst Du nur bescheiden geblieben…“

Denn wichtig scheint vor allem dies: Die Vorstellung, der typische Milliardär sitze den lieben langen Tag in seiner Bibliothek, auf seiner Terasse oder dem Sonnendeck seiner Jacht, eine dicke Zigarre nach der anderen rauchend und am Sherry, Whisky oder anderen Hochpreis-Spirituosen nippend, während die Dividenden leise tickern (und die Welt unterdrückt wird), zählt zu den weniger geistreichen Elementen westlicher Folklore.

(Bild: Pixabay, bearbeitet.)

Henryk Haufa

Są ludzie, dla których – niezależnie od epoki – duch czasu ma jednakową postać. Przełożonego.

(Es gibt Leute, für die der Zeitgeist – unabhängig von der Epoche – ein und dieselbe Gestalt hat. Die des Vorgesetzten.)

Henryk Haufa, in: Joachim Glensk (Hrsg.), Współczesna aforystyka polska. Antologia 1945–1984, Łódź 1986, S. 133

777 Millionen

Der Ausbau des Bundeskanzleramts in Berlin soll mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro kosten. Es wäre anständig gewesen, vom Ausbau des ohnehin gewaltigen – und bestürzend häßlichen – Bundeskanzleramts abzusehen und den Betrag den von galoppierender Inflation geplagten Bürgern in geeigneter Form zu erstatten. Natürlich wäre der Betrag per Bürger eher symbolischer Natur, aber für eins-zwei Burger dürfte er reichen. Aus Rindfleisch, versteht sich. Die Insektenburger können warten.

Nicht bloß anständig, sondern auch umsichtig wäre es gewesen, schon vor geraumer Zeit damit begonnen zu haben, wenigstens eine Ursache der Inflation zu bekämpfen, die zu bedeutendem Anteil als Grünflation bezeichnet zu werden verdient, weil sie aus ideologisch motivierter Brennstoff-Verknappung erwächst. Man hätte seine teutonisch verbiesterte, neuheidnisch unterfütterte Feindschaft gegen Kohle, Erdöl und Erdgas überwinden können. Ein wenig Fracking könnte ebenfalls nicht schaden, oder? Die große Gaia wird Euch nicht gleich zürnen, dessen bin ich sicher.

Nicht bloß anständig und umsichtig, sondern zudem ein achtenswerter Ausdruck von Lernfähigkeit wäre es gewesen, Kernkraftwerke nicht mehr unbesehen für Teufelszeug zu halten. Wir brauchen unsere noch betriebsfähigen Kernkraftwerke. Und wir brauchen mehr Kernkraftwerke. Laßt uns, Landsleute, den Windmühlen-Wahn beenden. Sich in unverspargelter Landschaft zu ergehen, welch ein Segen…

Aber zurück zum Bundeskanzleramt. Denn nicht bloß anständig, umsichtig und ein Ausdruck von Lernfähigkeit, sondern auch ein Zeichen von Weisheit in Staatsdingen – von Staatskunst im tieferen Sinne des Wortes – wäre es gewesen, die Idee eines noch riesenhafteren Kanzleramtsgebäudes von vornherein als das zu verwerfen, was sie ist: Symptom eines gewucherten, wuchernden Staates, der alles und jedes regeln will, den Bürger „betreut“ (Helmut Schelsky) und verzwergt.