Sehen Sie mir die lästerliche Bezeichnung für die Harfe nach! Ein Orchestermusiker hat mir einmal gesagt, dies sei der übliche Spitzname.
Nachdem ich so Ihre Aufmerksamkeit gewonnen habe, nehmen Sie sich doch die neuneinhalb Minuten Zeit, um Ашхен Геворкян (Ašchen Gevorkjan), die Sie auch hier auf den Seiten des Moskauer Staatlichen Čajkovskij-Konservatorium sehen, zuzuhören, wie sie BWV 565 auf ihrer Harfe spielt.
(Beitragsbild: Screenshot aus dem verlinkten Film.)
Unterhaltsames Filmchen auf dem Youtube-Kanal „Bald and Bankrupt“ über eine inoffizielle und illegale Expedition zum Hangar der Buran-Raumfähren in Bajkonur, Kasachstan. Oben ein Screenshot aus dem Film. Er zeigt, soweit ich das beurteilen kann, „Птичка“ (Ptitschka, Vögelchen), die fast vollendete, zweite Einheit im Buran-Programm.
Haben Sie knapp sieben Minuten Zeit? Dann gönnen Sie sich doch ein wenig Musik von Jean-Philippe Rameau, den abschließenden Teil der Suite in a-Moll aus dessen Nouvelles Suites de Pièces de Clavecin (1726-27), gespielt von Marcelle Meyer.
Der in Rußland geborene, im Vereinigten Königreich lebende Publizist Konstantin Kisin erklärt in diesem Auftritt von etwa neun Minuten, weshalb der Wokeism unserer Tage nicht nur blödsinnig, sondern auch verantwortungslos ist – etwa, sofern vorhanden, den eigenen Kindern gegenüber.
Es mag kein Zufall sein, daß mit Kisin ein Mensch, der nicht aus dem Westen stammt, die Menschen im Westen vor gefährlichen Torheiten warnt. Kisin weiß, was auf dem Spiel steht, weil er den Vergleich hat. Ganz in diesem Sinne bemerkt Jennifer Oliver O’Connell zu seiner Rede:
Kisin […] was born in Russia and emigrated to Europe, domiciling in Great Britain. So, he has not always benefited from living in the Western petri dishes where WOKENESS germinates and takes hold.
(Kisin wurde in Rußland geboren und emigrierte nach Westeuropa, er wohnt in Großbritannien. Er hat also nicht immer das Privileg genießen dürfen, in der westlichen Petrischale leben zu dürfen, wo Wokeness keimt und sich einnistet.)
Petrischale. Keine schlechte Metapher.
Zum Video (YT) geht’s hier. Eine nicht ganz vollständige deutsche Übersetzung der Rede finden Sie hier.
Bari Weiss im Gespräch mit Peter Robinson, vor rund einem Monat. Die Journalistin hat ihre Stelle bei der New York Times aufgegeben, weil ihr die ideologische Bevormundung dort unerträglich wurde. Weiss‘ Antwort? Ein neuer Vertriebsweg, mit beträchtlichem finanziellen Erfolg beschritten, nämlich eine Art Internetmagazin für Abonnenten auf der Plattform Substack, dazu eine Podcast-Serie. Außerdem ist Weiss dabei, eine neue Universität in Austin, Texas, aufzubauen, in der nicht bestimmt, was (oder wer) woke ist, sondern Bildung stattfindet, die den Namen verdient. Sie erhalte viele, viele Bewerbungen von Wissenschaftlern, die an dieser neuen Universität lehren möchten, weil sie das Getue der Bolschewoken an ihrer derzeitigen Fakultät kaum mehr aushalten. Das Fundraising habe alle Erwartungen übertroffen. – Es gibt also Bedarf für nicht-linke Bildungsinstitutionen.
Besonderes Augenmerk verdient der Schlußteil des Films (ab Minute 37). Weiss spricht über die Unbarmherzigkeit der Cancel Culture in Zeiten der Social Media. Bereits Fünftklässler achteten darauf, nichts „Kontroverses“ zu äußern – wobei, natürlich, der neueste Trend im Woke-Sein definiert, was kontrovers sei. Es herrsche Selbstzensur.
Gleicht Weiss‘ Urteil über die genannten Übel demjenigen von Jonathan Haidt (verlinkt im gestrigen Beitrag), erweckt vor allem ihre dynamische, zupackende Art Bewunderung, dazu ihr Vertrauen in die Grundfesten der USA. „Wir sind in Amerika“, sagt sie nach Minute 55, „hier kann man Neues erschaffen.“ („This is America. It’s really possible to build new things here.“) Tätiger Optimismus.
Der Westen, sagt Bill Whittle, trage ein Zettelchen auf dem Rücken. Auf dem Zettelchen stehe: Tritt mich! Das Zettelchen seien unsere Eliten, deren Anmutung. Die Feinde des Westens erkennten, so Whittle weiter, daß es dem Westen an Ernsthaftigkeit mangle; es wachse die Wahrscheinlichkeit, daß die Feinde des Westens daraus schließen: Jetzt oder nie!
Hörenswertes Gespräch zwischen Senator Rand Paul, der Arzt ist, und dem US-Gesundheitsminister (United States Secretary of Health and Human Services) Xavier Becerra.
Ein wenig zäh (und, da von bundesdeutscher Internet-Infrastruktur abhängig, mit einigen technischen Schwierigkeiten geschlagen), zudem keine Autorenlesung, sondern ein Interview, aber sehr hörenswert. Bemerkenswert der Unterschied hinsichtlich des intellektuellen Temperaments: David Engels möchte auf große und, von einem Popperschen Standpunkt gesprochen, womöglich allzu große Prinzipien hinaus; Monika Maron folgt einem stärker empirisch-kleinteiligen Ansatz, der im Anschaulichen verbleibt und dem Anschaulichen zu seinem Recht verhilft.