Res publica

  • Mindestlohn vs. Arbeitsplätze

    Roland Tichy mit einem schönen Artikel über die Folgen bundesdeutscher Sozialingenieurskunst:

    Der Mindestlohn schadet vor allem Kleinverdienern in strukturschwachen Gebieten – den Ärmsten der Armen. Der sozialpolitische Erfolg wird zur unsozialen Wirklichkeit, wie sich schon nach den ersten 100 Tagen abzeichnete.

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    ‚Rassismus‘ in Baltimore

    „Schwarze randalieren,“ – „zerstören die Geschäfte von Schwarzen,“ – „nachdem ein Schwarzer nach seiner Verhaftung stirbt“ – „dreier schwarzer Polizisten wegen,“ – „die einer städtischen Polizei angehören, in der zu 43% Schwarze angestellt sind,“ – „unter einer schwarzen Bürgermeisterin“ – „und einer schwarzen leitenden Staatsanwältin,“ – „in einer Stadt, die seit über 50 Jahren von der Demokratischen Partei regiert wird.“ – „Also macht die erste schwarze und weibliche Generalbundesanwältin der Vereinigten Staaten,“ – „die der erste schwarze US-Präsident ernannt hat,“ – „Rassismus und Konservative dafür verantwortlich.“

    H/T Soopermexican.

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    Tegel

    Der Flughafen Berlin-Tegel bekommt bei Nicolaus Fest sein wohlverdientes Fett ab:

    Berlin-Tegel. Wie immer, egal ob man aus Doha, Bangkok, New York, London oder Istanbul einfliegt, der Eindruck verhockter Provinzialität. Dort großzügige Tempel der Globalisierung, hier DDR-Charme: Zerschlissene Vorhänge, an den niedrigen Decken verschmutzte Stahllochplatten, kaltes Neonlicht. So präsentiert sich der Flughafen der Hauptstadt. Auch die Organisation rückständig: Der Flieger einer dieser Airbusse mit 40 oder mehr Reihen, bei der Landung erleidet eine Frau einen Schwächeanfall. Trotz einer Position auf dem Außenfeld erhält nur der vordere Ausstieg eine Treppe. So dauert es mehr als 20 Minuten, bis so viele Passagiere das Flugzeug verlassen haben, dass ein Ärzteteam zu der Frau vorstoßen kann – ein handfester Skandal. Endlich, nach weiteren 10 Minuten, ist die zweite Treppe für den hinteren Ausstieg da – die dann immerhin noch von einem (!) Passagier genutzt wird.

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    Glaube, Vertrauen und Wohlstandserwerb

    David P. Goldman (Spengler) mit faszinierenden Bemerkungen über den Glauben und das Vertrauen als Bedingungen für den modernen Kapitalismus. Adam Smith‘ unsichtbare Hand ist nicht genug, so Goldman, denn „Kredit“ kommt von „credere“:

    Nowhere in the pagan world […] do we meet a God who offers his laws (the Torah) to a people, as YHWH did at Mount Sinai, and ask that people’s free assent to accept these laws. […] That is the origin of faith, emunah in Hebrew, meaning loyalty as well as belief.

    Gläubig zu sein, heißt: sein Wort halten. Und zwar auch jenseits der Bande von Familie und Freundschaft, Dorf und Volk:

    That is the Jewish genius: to be able to inspire faith (or what is usually called “confidence” in markets) to make possible long-term investments in capital markets involving millions of participants. The investors in a bond or stock issue are not linked by ties of family or personal loyalty, but rather by contract, law and custom. Their obligations extend beyond the ancient loyalties of family and clan. That may seem obvious on first reflection. But most countries in the world lack functioning capital markets, because faith is absent. […] In backward countries, trust is inconceivable outside the narrow circle of blood relations. Firms remain small because trust is restricted to family members.

    Kapitalismus (wenn denn dieses Wort gebraucht werden muß) funktioniert also am besten dort, wo Glaube Vertrauen stiftet, nicht aber dort, wo  – wie manches Klischee will –  mit dem Glauben das Vertrauen schwindet.

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