Theodore Dalrymple: die „Respekt“-Bürokratie
Theodore Dalrymple liefert lohnende Bemerkungen über „Respekt“ an Universitäten (und anderswo), sowie über die besondere Art von Bürokratie, welche sicherstellen soll, daß er nicht mangle:
That all should be fair, open, aboveboard, that no one should ever experience discomfort because of what someone else says, that each should be shown equal signs or marks of respect, that no one should feel left out of anything, is an impossible pipe dream, as the most minimal reflection on experience should make evident.
What is possible, however, and what has eventuated, is a large and well-paid bureaucracy that has secured what it supposes to be its own eternity by the pursuit of such chimeras. Its work will never be done. The more cowed people are by regulations of their speech and conduct, the more microaggressions remain to be discovered and adjudicated. The task of securing diversity, equity, and inclusion is like the task of Sisyphus, with this difference: that in its very impossibility lies an assurance of a job, a pension, and a gratifying sense of doing the world’s work.
(Daß alle Leute fair, offen, aufrichtig sein mögen, daß niemand jemals Unwohlsein verspüren soll, weil jemand etwas Unschönes sagt, daß allen dasselbe Maß und dieselbe Art von Respekt entgegengebracht werden sollen, niemand aus irgendeinem Kreis ausgegegrenzt werden möge, ist eine völlig unrealistische Idee, wie bereits der kürzeste Blick auf die Erfahrungswirklichkeit klar machen sollte.
Was hingegen möglich und auch tatsächlich zustande gekommen ist, das ist eine umfängliche und großzügig entlohnte Bürokratie, die ihr eigenes Bestehen für ewig sichergestellt hält, indem sie die Verwirklichung solcher Schnapsideen anstrebt. Ihre Arbeit wird niemals abgeschlossen sein. Je einschneidender die Menschen durch Sprach- und Verhaltenskodizes eingeschüchtert werden, desto mehr Mikroagressionen bleiben übrig, um aus- und unschädlich gemacht zu werden. Die Gewährleistung von Vielfalt, Gleichheit und allgemeiner Teilhabe gleicht dem Schicksal des Sisyphus – mit dem entscheidenden Unterschied freilich, daß gerade in ihrer Unmöglichkeit die Garantie für einen Job, ein Gehalt und die befriedigende Aussicht liegen, dem Guten in der Welt zu dienen.)
Es lohnt sich, den gesamten Essay zu lesen.