Sie waren „absolut totalitär unterwegs“
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Sie waren „absolut totalitär unterwegs“

Ben Brechtken bemerkt auf Nius, wobei es nicht darauf ankommt, ob bei den Prozentangaben einige Punkte abzuziehen oder (von der letzten Angabe abgesehen) hinzuzugeben wären:

Während Corona haben Politik, Medien und Gesellschaft […] in so einem großen Ausmaß versagt, dass eine richtige Aufarbeitung kaum vorstellbar ist. 70 Prozent der Deutschen, 80 Prozent der Polizisten, 90 Prozent der Journalisten, 95 Prozent der Lehrer, 97 Prozent der Ärzte, 99 Prozent der Verwaltungsmenschen und 100 Prozent der Regierungspolitiker müssten sich eingestehen, dass sie nicht nur falsch lagen, sondern absolut totalitär unterwegs waren.

Man habe sich, so Brechtken weiter, als „Diskriminierer pudelwohl gefühlt“, sich der Illusion hingegeben, im „Hass auf Ungeimpfte auf der richtigen Seite der Geschichte“ zu stehen. Wie dünn der Firnis der Zivilisation doch ist, wie brüchig die Voraussetzungen der Freiheit doch sind. Der Wunsch, „wichtig“ und „gut“ zu sein oder auch nur „wichtig“, greift in einer postreligiösen Gesellschaft, die kaum noch über bindende Traditionen verfügt, stets ins Politische, verfängt sich dort, nistet und gluckt, bis das Übliche, ein freiheitsfeindlicher Kollektivismus schlüpft. Leider. Und dann gilt, wie Brechtken konstatiert: „Nie war es einfacher, sich moralisch überlegen zu fühlen: Maske auf, Impfung rein, Andersdenkende diffamieren, fertig.“

Jordan Peterson berichtet von derselben Mentalität in Kanada. 30 Prozent seiner Nachbarn hätten es großartig gefunden, ihre Mitmenschen für Verstöße gegen den Maskenzwang zu denunzieren. „Sie hätten diese verdammten Masken für den Rest ihres Lebens getragen, um sich moralisch überlegen zu fühlen.“

Die Moral all dessen? Mißtraue dem Staat, und das vor allem dort, wo er Dein Bestes zu wollen vorgibt, indem er für Dich entscheidet. Mißtraue aber auch Deinen Mitmenschen, und das besonders dort, wo sie sich allzu einig sind. Genau deshalb heißt es bei Rudyard Kipling: „when Mob or Monarch lays / Too rude a hand on English ways“ (wenn die Menge oder der Monarch / zu sehr gegen die Sitten Englands verstößt), besteht in dieser zweifachen Verteidigung der eigentliche Zweck einer freiheitlichen Ordnung.

„Aber es sah im Angelsächsischen, in Australien oder Neuseeland nicht besser aus“, wenden Sie nun ein. Ja, das ist das Erschütternde…

(Bild: Winslow Homer, Sheep (1878).  The Metropolitan Museum of Art, New York City, Public Domain.)

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Ein erstaunlicher Bericht über Tammy Petersons Gebrauch des Rosenkranzes

Tammy Peterson, die Gemahlin von Jordan Peterson, wurde während ihrer schweren und aller Wahrscheinlichkeit nach tödlichen Krebserkrankung von einer Freundin mit einem Rosenkranz beschenkt und in die Praxis des Rosenkranz-Gebets eingeführt. Alles Weitere finden Sie hier; nützlich auch für eingefleischte Zyniker, sofern die Bereitschaft vorausgesetzt werden darf, genau zuzuhören.

Aus recyceltem Polyester
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Aus recyceltem Polyester

Bei einem international tätigen Bekleidungsdiscounter sehe ich den Hinweis, dieses oder jenes Kleidungsstück sei zu sehr hohem Anteil aus recyceltem Polyester gefertigt worden. Der Hinweis findet sich an vielen der feilgebotenen, nun, Klamotten. Natürlich geht es dabei nicht um die Kleidung, sondern um – Sie ahnen es – den Planeten.

Die Tugend-Wedelei verdrießt mich. Also behaupte ich:

Hier findet zusammen, was zusammen gehört. Recycelte Kunstfaser für die unerleuchtete Masse, für alle diejenigen, welche als Insektenfresser vorgesehen sind. „Eßt Eure Käfer, Plebejer!“ Sonst wird unser Wandelstern den Hitzetod sterben.

Wo bleibt das Positive? Hier. Und vielleicht erinnern Sie sich an diesen oder jenen Ihrer Professoren in einem schon damals, als Sie studierten, mehrere Jahrzehnte alten Anzug. Sein Material (sowohl das der Vorlesung als auch jenes des Anzugs) war unverwüstlich, Anzug und Besitzer schon deshalb cool, weil sie über den Moden standen. Das ist Nachhaltigkeit!

(Bild: Unsplash.com.)

Vom Ende der Impf-Apartheid in Kanada
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Vom Ende der Impf-Apartheid in Kanada

Im sehr lesenswerten Crisis Magazine, einer katholischen Online-Zeitschrift, bemerkt Kennedy Hall über den derzeit (noch) regierenden Sproß der Trudeau-Dynastie, Justin Trudeau und dessen Politik:

He is a joke, and the world knows it. And, the sick joke of vaccine segregation is finally done in this beautiful frozen land. There are a few regional battles to win, and the courts are in for an endless barrage of vaccine-segregation cases that keep mounting—cases that are being won by the good guys, I might add. But his reign of terror has taken a mortal blow […].

(Er ist ein Witz, und die Welt weiß es. Und der schlechte Scherz der Impf-Apartheid ist endlich vorüber in unserem schönen schnee- und eisbedeckten Land. Es gibt noch einige regionale Schlachten zu gewinnen und die Gerichte erwarten ein Trommelfeuer von immer neuen Fällen, in denen es um Impf-Apartheid geht, aber diese Fälle werden von den Guten gewonnen werden, dessen bin ich sicher. Trudeaus Schreckensherrschaft hat einen entscheidenden Schlag einstecken müssen.)

Hall fährt fort, indem er den langen Atem seiner Landsleute lobt und nicht versäumt, den Quell ihrer Kraft zu benennen:

Mr. Trudeau, you believed that you won, but you have not. We held out. We protested, and we prayed. We honked, we sang, and we gladly occupied your fallen capital during those halcyon days of the Freedom Convoy. No amount of Mounty horses stomping on grandmas with freedom in their veins could stop the beating heart of old-stock Canadians who knew they would just have to wait for the nation and the world to watch as you made an unmitigated mockery of yourself.

(Herr Trudeau, Sie glaubten, gewonnen zu haben. Aber Sie haben nicht gewonnen. Wir haben durchgehalten. Wir haben protestiert, und wir haben gebetet. Wir haben gehupt, gesungen, und wir haben voller Freude unsere gefallene Hauptstadt besetzt in jenen herrlichen Tagen des Freedom Convoy, der Trucker-Proteste. Keine noch so große Anzahl berittener Polizisten, die mit ihren Pferden freiheitsliebende Großmütter niedertrampeln, konnte die heiße Zuversicht von Kanadiern alter Schule löschen, daß man bloß zu warten habe, bis Sie sich vor unserer Nation und der Welt zum Gespött machen.)

Gut, daß sich hier einiges rücksortiert – dorthin nämlich, wohin es gehört. Wie erschütternd war es zu beobachten, daß führende Länder des Commonwealth, also Staaten, die ihrer Rechtstradition nach erwarten ließen, ein Hort der Freiheit zu sein, in einen freiheitsverachtenden Kollektivismus verfielen, um das Coronavirus zu bekämpfen.

(Bild: Landschaft in Quebec, Kanada. Alain Audet, Pixabay.)

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Jordan Peterson und Theodore Dalrymple im Gespräch

Jordan Peterson im Gespräch mit Theodore Dalrymple (eigentlich Anthony Daniels), dem Verfasser des u.a. von Thomas Sowell geschätzten Buches Life at the Bottom. Bemerkenswert nicht zuletzt der unterschiedliche Stil der beiden Beteiligten; hier ruhige Betrachtung einzelner Fälle, an denen, von Ironie abgefedert, etwas zu lernen sei; dort ein zuweilen hektisch wirkendes Bohren nach dem Allgemeinen.

Pawlukiewicz, Peterson
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Pawlukiewicz, Peterson

Am 21. März 2020 verstarb in Warschau der röm.-kath. Priester Piotr Pawlukiewicz, ein polenweit bekannter und beliebter Prediger und Redner, Verfasser einiger Bücher. Ich kenne ein-zwei Dutzend der vielen, vielen Predigten und Vorträge Pawlukiewiczens, die (in polnischer Sprache) auf Youtube zu finden sind und Abertausende Views gesammelt haben. Jeder dieser Filme, den ich gehört habe – denn natürlich geht’s um die Tonspur -, war ein Gewinn.

Wenn man über die Gründe des Erfolgs nachdenkt, dessen sich Pawlukiewicz erfreuen durfte, fällt eine Ähnlichkeit auf: Sein Stil gleicht jenem Jordan Petersons, womit hier auch der Peterson der Vorlesungsmitschnitte, der Peterson vor dem Bestseller-Autor gemeint ist. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß der Eine den Anderen, der Andere den Einen imitiert habe oder die Unterschiede zwischen Theologie und Psychologie vernachlässigenswert seien. Es geht um pure Koinzidenz, die gleichwohl auf Bemerkenswertes stößt.

Zum einen der – scheinbare! – Impromptu-Charakter des Vortrages selbst. Beide Redner sprechen frei, lesen nicht ab; Anekdoten und persönliche Reminiszenzen sorgen für Authentizität, während der gehörige Abstand zu sich selbst und Ironie Sentimentalität und Selbstverliebtheit verhindern. Wiewohl beide Redner unmittelbaren Kontakt zu Ihren Adressen herstellen, diese auch ansprechen, hat man den Eindruck, beiden Rednern beim Verfertigen und Vervollkommnen ihrer Gedanken zuzuhören, ihnen bei diesem Tun gleichsam über die Schulter zu blicken. Dieser Blick in die „Werkstatt“ ist von großem Reiz. Eine während des Vortrags, mit dem Vortrag wachsende Rede lebt; sie hat nichts elend Langweiliges. Soviel zum Äußeren.

Zum anderen, und das ist das Wichtigere, vermeiden beide Redner eines: die Trivialisierung, ja Verniedlichung dessen, wovon sie sprechen. Sie heben hervor, daß sie von bedeutenden Herausforderungen berichten, die bestanden sein wollen. Und bestanden werden müssen, sofern nicht diejenigen, an die sie sich wenden, ihr Leben in lauwarmer Gleichgültigkeit ertränken wollen.

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Rabbi Jonathan Sacks über „Cancel Culture“, menschliche Freiheit und Vergebung

Außerordentlich hörenswerte Bemerkungen von Rabbi Sir Jonathan Sacks über die grassierende „Cancel Culture“, das Zur-Strecke-Bringen tüchtiger Leute für Kleinig- und Nichtigkeiten, die teils weit zurückliegen, über den Zusammenhang von menschlicher Freiheit und Vergebung. Brillant ausgeführt, knapp und humorvoll, mit angemessener Schärfe, erstaunlich in seiner Tiefe – vom Banal-Politischen bis ins Religiöse (und Religiös-Existentielle) reichend. In englischer Sprache, von einer Viertelstunde Länge.

Jordan Peterson über (den Kampf gegen) den Klimawandel
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Jordan Peterson über (den Kampf gegen) den Klimawandel

Jetzt werden Sie einwenden: „Was hat ein klinischer Psychologe über den Klimawandel oder Bemühungen zu sagen, die den Klimawandel mindern sollen?“ Völlig richtig. Dennoch lohnt es, die sechseinhalb Minuten zu investieren. Denn Jordan Peterson betrachtet die Angelegenheit als komplexes Problem und im Hinblick auf Ziel-Hierarchien, unterstreicht, wie wenig wir wissen, mit welchen Unschärfen Lösungsvorschläge geschlagen sind, welche überraschenden, da mutmachenden Fakten berücksichtigt werden sollten usw. Die Bundesrepublik Deutschland kommt auch vor. Als Negativbeispiel.

Außerdem ist Petersons kurze Stellungnahme in Stil und Durchführung unnachahmlich. In diesem Video beginnend mit der Frage an Peterson nach 20 Minuten und 20 Sekunden: