Zum Stand der Gedankenfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland (II)

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) stellt fest:

„Was in den rechtsgerichteten Foren im Netz zur Zeit passiert, ist mindestens genauso widerlich wie die Taten derjeniger, die die Frauen angegriffen haben. Das vergiftet die gesellschaftliche Atmosphäre. Flüchtlinge werden pauschal diffamiert, eine Differenzierung zwischen den Personen findet nicht statt.“

(Hervorhebung von mir.)

Mit Rudyard Kipling zum neuen Jahr (IV): Recessional
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Mit Rudyard Kipling zum neuen Jahr (IV): Recessional

God of our fathers, known of old,
Lord of our far-flung battle-line,
Beneath whose awful Hand we hold
Dominion over palm and pine
Lord God of Hosts be with us yet,
Lest we forget – lest we forget!

The tumult and the shouting dies;
The Captains and the Kings depart:
Still stands Thine ancient sacrifice,
An humble and a contrite heart.
Lord God of Hosts, be with us yet,
Lest we forget – lest we Forget!

Far-called, our navies melt away;
On dune and headland sinks the fire:
Lo, all our pomp of yesterday
Is one with Nineveh and Tyre!
Judge of the Nations, spare us yet,
Lest we forget – lest we Forget!

If, drunk with sight of power, we loose
Wild tongues that have not Thee in awe,
Such boastings as the Gentiles use,
Or lesser breeds without the Law
Lord God of Hosts, be with us yet,
Lest we forget – lest we Forget!

For heathen heart that puts her trust
In reeking tube and iron shard,
All valiant dust that builds on dust,
And guarding, calls not Thee to guard,
For frantic boast and foolish word
Thy mercy on Thy People, Lord!

A lesser breed without the Law – das sind wir seit dem Ende der Rechtsstaatlichkeit par ordre de Mutti. Boastings, drunk with sight of power – die haben wir gehört: „Wir schaffen das!“ Thy mercy on Thy People, Lord!

Mein Gott, Frau Merkel!
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Mein Gott, Frau Merkel!

Unsere Kanzlerin, seit kurzer Zeit „Person of the Year“ der Zeitschrift „Time“, hat ihre Landsleute während einer Rede auf der Veranstaltung „60 Jahre Gastarbeiter in Deutschland“ am 7. Dezember 2015 mit folgender Einsicht beglückt:

Ich glaube, wir haben von Gastarbeitern ein wenig übernommen, dass man in Restaurants auch draußen sitzt, dass man ein bisschen lockerer an die Dinge herangeht, dass man offener sein kann und dass nicht mehr alles so sehr genormt ist. Das hat den Deutschen auch ganz gutgetan und sie haben mitgemacht.

Mein Gott, Frau Merkel! Auch das Draußen-Sitzen haben wir erst von Zuwanderern lernen müssen? Wie kommt es dann, daß Max Liebermann um 1902 das oben gezeigte Bild malen konnte, daß alte Postkarten zuhauf Gartenlokale und -restaurants zeigen?

Weltraum-Tourismus in greifbarer Nähe
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Weltraum-Tourismus in greifbarer Nähe

Haben Sie zuerst „Weltraum-Terrorismus“ gelesen? Das zeigt: Es ist höchste Zeit für etwas (im Wortsinne) Erhebendes. In den Vereinigten Staaten von Amerika beschäftigen sich einige Firmen damit, die technischen Grundlagen privater Weltraumfahrt zu entwickeln. Eine von ihnen heißt „Blue Origin“. Sie wird vertikale Tagesfahrten anbieten: sechs Weltraum-Touristen werden in etwas mehr als einhundert Kilometer Höhe geschossen werden, wo sie für kurze Zeit Schwerelosigkeit erleben und den Ausblick durch die großen Fenster ihrer Kapsel genießen können. Wenn alles klappt. Toi toi toi!

Mehr (Realfilme und Computer-Animationen) auf der „Blue Origin“-Website. Von dort wurde auch das Bild für diesen Beitrag genommen.

Jan Twardowski: Do kaznodziei
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Jan Twardowski: Do kaznodziei

Jan Twardowskis „Do kaznodziei“ (An einen Prediger) gefällt mir außerordentlich gut. Besonders diese Stelle:

Mów o częstej komunii z Chrystusem
złotych sercach bijących w ukryciu,
z katechizmu o cnotach najprościej,
i że grzechy przeciwko nadziei
są tak ciężkie jak przeciw miłości

Nie o śmierci mów z ambony o życiu
O żonie szukającej z lampą w ręku
igły zagubionej w ciemny wieczór,
żeby mąż nie miał skarpet podartych-
wczesnej wiosny na piętach nie czuł

Das ist: „Sprich über die häufige Kommunion mit Christus / über Herzen von Gold, die im Verborgenen schlagen / über die Tugenden aus dem Katechismus so einfach wie möglich / und darüber, daß Sünden gegen die Hoffnung / so schwer wiegen wie solche gegen die Liebe // Nicht über den Tod sprich von der Kanzel, sondern über das Leben / Über die Frau, die mit der Lampe in der Hand / am dunklen Abend die verschwundene Nadel sucht / damit ihr Gemahl keinen löchrigen Strumpf habe / die Kälte des Vorfrühlings nicht an der Ferse fühle“

Können wir uns ein schöneres Bild denken selbstverständlicher, verläßlicher und tiefer ehelicher Liebe?

Soviel zu Thanksgiving 2015.

Sigmund Freud, Westentaschendiktator
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Sigmund Freud, Westentaschendiktator

Anthony Daniels (aka Theodore Dalrymple) über Freuds Mangel an intellektueller Redlichkeit. Das ist, für sich genommen, nichts Neues, verlangt jedoch immer neue Wiederholung, weil es (wenigstens unter Geisteswissenschaftlern) noch reichlich Zeitgenossen gibt, die den Wiener Scharlatan ernstnehmen. Besonderes Augenmerk verdienen Daniels‘ Bemerkungen über dasjenige, was Freud mit dem Totalitarismus des zwanzigsten Jahrhunderts verbindet. Hier gelangen Sie zum Vortrag von rund einer halben Stunde Länge.