Ein zivilisiertes Ad-hominem-Argument
…präsentiert uns der gute Herr Fleischhauer bezüglich derjenigen, welche die Einwanderungspolitik der Regierung Merkel ablehnen. Sie seien – so wörtlich – „Asylapokalyptiker“; ein „ausgeprägtes Katastrophenbewusstsein“ kennzeichne sie. Darin glichen sie den verbissenen Atomkraftgegnern der achtziger Jahre.
Es erfrischt, in der Diskussion um die „Flüchtlinge“ auch einmal auf ein elegant und geistreich – ja, geistreich: denn das ist der Vergleich zu den Atomkraft-Apokalyptikern – ausgeführtes Argument ad hominem zu stoßen. Zweifellos eine Wohltat im Vergleich zu dem ewigen „Pack!“- und „Nazi!“-Geschreie.
Über le waldsterben und die – deutsche – Hysterie darum ließe sich ähnlich argumentieren.
Gleichwohl bleibt ein ad–hominem-Argument ein ad–hominem-Argument: Es sagt herzlich wenig ad rem, zur Sache. Deshalb mangelt den Ausführungen des wackeren Herrn Fleischhauer jedwede Relevanz.
Zumal die Besorgnis, auf die sich Herr Fleischhauer bezieht, im Unterschied zum deutschen Endzeit-Ökologismus eben kein spezifisch deutsches Phänomen darstellt.
(Bild: J. M. W. Turner, Selbstportrait (Ausschnitt), via Wikipedia.)