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„Was sollen wir lernen, wenn sich alles ändert?“

So lautet die „Semesterfrage“ der Wiener Universität. Die Antwort ist einfach: Lernt dasjenige, was sich nicht ändert. Also dasjenige, was nicht den schnellebigen Moden des Geistes (und Ungeistes) unterliegt.

Lernt nicht, daß man – wer ist dieses Man? – neuerdings „schnelllebig“ zu schreiben habe. Versucht lieber, die Prinzipien zu verstehen, die von solchen Moden unberührt bleiben, Prinzipien, die Euch erlauben, jene Moden als schiere Moden zu erkennen und je nach deren Charakter ernst- oder leichtzunehmen.

Überspitzt könnte man sagen: An der Universität lernt man, was sich nicht ändert. Was sich ändert, lernt man an Hochschulen.

Das ist nicht ganz wahr, weil auch die Prinzipien der Wissenschaft sich entwickeln, allerdings extrem, extreeem langsam, wie das Schicksal des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten zeigt. Doch mag die Überspitzung als Faustregel taugen.

Und ja: Hochschulen sind keine Universitäten, echte Universitäten nicht bloß Hochschulen. Verschulung trennt sie – unversöhnlich.

(Beitragsbild: eigene Photographie.)