Adam Smith: Folly

Adam Smith: Folly

Adam Smith, An Inquiry Into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, Bd. 1 (1776), hrsg. von Edwin Cannan, London 1904, Buch IV, Kap. II, S. 421, zugänglich und vorzüglich digital bearbeitet auf den Seiten der Online Library of Liberty des Liberty Fund:

The statesman, who should attempt to direct private people in what manner they ought to employ their capitals, would not only load himself with a most unnecessary attention, but assume an authority which could safely be trusted, not only to no single person, but to no council or senate whatever, and which would no-where be so dangerous as in the hands of a man who had folly and presumption enough to fancy himself fit to exercise it.

(Versucht ein Staatsmann, den Bürgern vorzuschreiben, in welcher Weise diese ihr privates Kapital einsetzen sollen, lädt er sich nicht nur eine völlig überflüssige Last auf die Schultern, sondern er beansprucht für sich eine Autorität, die vernünftigerweise keiner einzelnen Person und keinem Rat oder Senat übertragen werden kann – und die in niemandes Händen derart gefährlich werden dürfte als jenen eines Mannes, der dumm und arrogant genug ist, sich selbst für befähigt zu halten, dergleichen Befugnis an sich reißen und in die Tat umsetzen zu wollen.)

Damit wäre ein Argument Friedrich August von Hayeks, das er in The Fatal Conceit (1988) vorträgt, weitgehend vorweggenommen.

(Bild: Winslow Homer, Snap the Whip (1872). Wikimedia Commons, gemeinfrei.)

VDH: Vom Zustand der USA

VDH: Vom Zustand der USA

Wir leben in interessanten Zeiten. Der Historiker Victor Davis Hanson gibt einen Überblick über die Probleme der USA, der unter anderem diesen Hinweis enthält:

The traditional bedrocks of the American system — a stable economy, energy independence, vast surpluses of food, hallowed universities, a professional judiciary, law enforcement, and a credible criminal justice system — are dissolving.

(Die bewährten Fundamente der amerikanischen Zivilisation – eine stabile Wirtschaft, weitgehende Autarkie in der Energieversorgung, ein gewaltiger Überschuß an Lebensmitteln, bedeutende und mit höchstem Respekt betrachtete Universitäten, ein verläßliches Gerichts- und Polizeiwesen, ein vertrauenswürdiges und ernstzunehmendes Strafverfolgungs- und Strafvollzugssystem – lösen sich auf.)

Wer zur Häme neigt, sollte sich fragen, ob die Alte Welt ohne die Neue Welt bestehen könne. Bitte lesen Sie den gesamten Text.

(Bild: New York: ships in the dock on the North River. Photograph, ca. 1880. Wellcome Collection. Gemeinfrei.)

Kartoffeln und Kapitalismus

Kartoffeln und Kapitalismus

Roland Baader schreibt in seinem empfehlenswerten, wenn auch etwas rauh geschriebenen, um 30-40 Seiten zu kürzenden Buch „Das Kapital am Pranger. Ein Kompaß durch den politischen Begriffsnebel“ über Kartoffeln und Kapitalismus:

Der amerikanische Ökonom David A. Henderson hat folgende Zahlen ermittelt: Im Jahr 1890 wurden in den USA auf 2.557.000 acres [rund 0.4 Hektar] rund 10 Millarden amerikanische Pfund [rund 0,45 Kg] Kartoffeln geerntet. Das waren 2.990 Pfund je acre. Im Jahr 1997 wurden auf 1.362.000 acres – also auf ungefähr der halben Ackerfläche im Vergleich zum Jahr 1890 – 46 Milliarden amerikanische Pfund Kartoffeln geerntet, d.h. mehr als das Vierfache von 1890 – und, je acre gerechnet, fast das Neunfache von 1890. Die dramatische Steigerung des Ernteertrages hat viele Ursachen, vor allem verbessertes Saatgut, bessere Pflanztechniken, bessere Bewässerung, bessere Düngemittel und bessere Mittel gegen Schädlinge. Hinzu kamen verbesserte Methoden auf allen Verarbeitungsstufen. So werden beispielsweise aus einem Pfund Rohkartoffeln heute mit modernen Maschinen (bessere Schältechnik etc.) 25% mehr Pommes frites erzeugt als vor 25 Jahren. Alle diese Verbesserungen und Fortschritte lassen sich auf einen ursächlichen Nenner bringen, nämlich auf den marktwirtschaftlichen Wettbewerbsprozeß. Konsequent folgert Henderson für die Zukunft: „Die Menschheit wird nur dann verhungern, wenn sie die Märkte nicht frei funktionieren läßt.“

Baader fragt:

Was ist an diesem „System“, das als einziges die Menschheit vor dem Hungertod bewahren kann, unmoralisch?

Gute Frage. Vielleicht gibt die Rinderhaltung mehr Auskunft.

Aus: Roland Baader, „Das Kapital am Pranger. Ein Kompaß duch den politischen Begriffsnebel, Gräfelfing: Resch 2005, S. 87-88; Angaben zu den Einheiten ergänzt. Bild: Van Gogh (Wikimedia Commons).

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Wie Neuseeland Freiheit und Wohlstand wiederherstellte

Empfehlenswerter Film von Johan Norberg über die jüngere Geschichte Neuseelands. Nachdem die Wirtschaft des Inselstaates in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts unter einem Wust von widersinnigen Subventionen, Importbeschränkungen und sonstigen Regulierungen erstickt worden war, zogen sich die Neuseeländer am eigenen Schopf aus dem Morast: durch kluge Wahlentscheidungen, Deregulierung und Eigeninitiative. Ein Lehrstück! Als solches lohnt es nicht zuletzt für schwermütige Kontinentaleuropäer, wiewohl man einwenden mag, daß der Film um knapp 10 Minuten hätte gekürzt werden können.

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Helfen wollen vs. helfen

Die Unternehmerin Magatte Wade mit John Stossel über die Schwierigkeiten, in Afrika Arbeitsplätze und also nachhaltigen, wachsenden Wohlstand zu schaffen: Überwältigend komplizierte, jegliche Initiative behindernde oder gar erstickende Steuer- und Zollbestimmungen der dortigen Staaten, Korruption – und schließlich „helfende“ Erstweltler, etwa eine US-Firma, die ihren Kunden anbietet, für jedes in den Vereinigten Staaten verkaufte Paar Schuhe ein weiteres Paar in das Afrika südlich der Sahara zu schicken, um Armut zu bekämpfen. Was dabei herauskommt: eine Zerstörung der örtlichen Schuhmacher-Betriebe. Lehrreiche sechs Minuten (in englischer Sprache).

Schönes Beispiel für gescheiterten Protektionismus

Schönes Beispiel für gescheiterten Protektionismus

Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Der Merchant Marine Act aus dem Jahr 1920 sollte die US-Schiffsbauindustrie schützen und sicherstellen, daß es in Krisenzeiten ausreichend Tonnage geben werden, um zu transportieren, was auch immer zu transportieren sein würde. Das gleichfalls als Jones Act bekannte Gesetz verlangt, daß von US-Hafen zu US-Hafen ausschließlich Frachtschiffe fahren dürfen, die in den Vereinigten Staaten gebaut worden sind, die amerikanische Flagge führen und amerikanische Offiziere und Mannschaften an Bord haben.

Der Effekt? Die Kapazität der US-Schiffsbauindustrie ist im internationalen Vergleich kaum der Rede wert, und es ist weit günstiger, Erdöl aus Afrika per Schiff in den Nordosten der Vereinigten Staaten zu transportieren, als von Texas aus. Mehr Transport über Land, als nötig wäre. (Und, ja: die Umwelt, die Umwelt!)

Schönes Beispiel für gescheiterten Protektionismus.

Mehr bei CATO.

Reich wie Rockefeller, aber warum?
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Reich wie Rockefeller, aber warum?

Ganz einfach! John D. Rockefeller ist so reich geworden, weil er seinen Kunden diente. Er hat ihnen das Leben erleichtert und, was die täglich nutzbare Zeit angeht, im Wortsinne verlängert. Thomas Sowell:

„Only after Rockefeller’s innovations in production and distribution cut the costs of kerosene to a fraction of what it had been before, were ordinary people able to afford to stay up for hours after dark, using kerosene lamps.“

(Erst Rockefellers Innovationen in Produktion und Transport reduzierten den Preis von Petroleum derart, daß nun auch einfache Leute es sich leisten konnten, nach Einbruch der Dunkelheit viele Stunden wachzubleiben und im Licht der Petroleumlampen zu nutzen.)

Die Moral von der Geschicht‘:

[T]his was a process in which wealth was created, not a process by some could get rich only by making others poorer. […] Contrary to „robber baron“ rhetoric, Rockefeller did not reduce the wealth of society but added to it, his own fortune being a share in that additional wealth […].

(Es handelt sich dabei um Vorgänge, durch die Reichtum entsteht, nicht um Vorgänge, durch die einige Menschen reicher werden, indem sie andere Menschen ärmer machen. […] Im Gegensatz zu Anschauungen, die Rockefeller als „Räuberbaron“ verächtlich machen, hat sein Tun den Wohlstand der Gesellschaft nicht reduziert, sondern erhöht, und sein eigenes Vermögen stellt eine Teilmenge dieses zusätzlich geschaffenen Wohlstandes dar.)

Kein Nullsummenspiel eben.

Thomas Sowell, Intellectuals and Society. Revised and Enlarged Edition, New York 2011, S. 41, 68; Thomas Sowell, Wealth, Poverty and Politics. An International Perspective, New York: 2015, S. 215. Bild: John D. Rockefeller (1839-1937) um 1900 (Ausschnitt), gemeinfrei.