Ein größeres Einkaufszentrum in Krakau, nach zwanzig Uhr, mäßig besucht. Unter den Leuten, die in seinem klimatisierten Innern zwischen den Geschäften flanieren, etwa ein Drittel ohne Maske. Ein weiteres Drittel trägt die Maske über dem Mund, aber unter der Nase. Das übrige Drittel trägt die Maske über Nase und Mund. Einige wenige wünschen größeren Abstand; sie signalisieren es mit ihrem Blick, und die ihnen Begegnenden machen eins-zwei Schritte zur Seite.
Die Anwesenden lassen einander in Ruhe. Keine Rechthabereien gehört. Zwei Security-Leute plaudern entspannt, die muskulösen Arme auf einem Geländer. Ohne Maske. Ein älterer Service-Mitarbeiter tritt hinzu, die Maske unter der Nase, während eine junge Frau vorbeischwebt, deren tadellos plazierte Maske farblich zu ihrem Kleid paßt. Lautsprecher-Durchsagen vom Band erinnern erneut an die Pflicht, Nase und Mund zu bedecken, Abstand zu halten etc., und an dem Stand, der frischgepreßte Fruchtsäfte feilbietet, beginnt man, die Gerätschaften zu säubern.
Soweit die Beobachtungen. Wie Sie das Geschilderte auffassen möchten, liegt ganz bei Ihnen.
Bild: Visitantinnen-Kirche in Krakau (Quelle), Aufnahme aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Własność: Polska Akademia Nauk. Prawa autorskie: Utwór w domenie publicznej.