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Von allen guten Geistern verlassen? Paul Kengors „The Devil and Karl Marx“

Orbis Linguarum 55 (2021) – PDF

Paul Kengor eröffnet das erste Kapitel seines Buches The Devil and Karl Marx, indem er den Beginn des Kommunistischen Manifests in englischer Übersetzung zitiert. Er kündigt diesen Beginn als „so passend, daß es gruseln macht,“ („eerily apt“) an:

The opening lines of the Communist Manifesto could not have been more eerily apt: “A specter is haunting Europe – the specter of communism,” wrote Karl Marx and Friedrich Engels in 1848. “All the powers of old Europe have entered into a holy alliance to exorcise this specter: Pope and Tsar, Metternich and Guizot, French Radicals and German police-spies.[1]

Der Teufel und Karl Marx, die Heilige Allianz, ein Exorzismus – diese Elemente schlagen die Tonart eines Buches an, das profunde Kommunismus-Kritik von einem katholischen Standpunkt leisten möchte. Nur unterläuft Kengor in der gegebenen Passage ein handwerklicher Fehler. Er zitiert die Übersetzung, ohne das deutsche Original geprüft zu haben. Dort findet sich kein Wort vom Exorzismus, keine Heilige Allianz, sondern eine Treibjagd-Metapher: 

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten.[2]

Hier wirkt nichts mehr „eerily apt“, und damit fällt die fanfarenhaft angelegte Eröffnung des ersten Kapitels in sich zusammen. Bespricht Kengor im zweiten Kapitel Marx‘ Gedichte in englischer Übersetzung, ohne das deutsche Original anzuführen, leidet die Glaubwürdigkeit seiner Ausführungen unter dem bedenklichen Eindruck, den die Introduktion in das erste Kapitel hervorgerufen hat. Kann man sich auf diese Übersetzungen verlassen? Kurioserweise wird das einzige im deutschen Original zitierte Gedicht konsequent ohne Umlaute (und mit einem weiteren Fehler) wiedergegeben; es handelt sich um acht auf Karl Marx gemünzte Verse von Friedrich Engels, deren erster lautet: „Wer jaget hinterdrein mit wildem Ungestum [sic!]“.[3]
Über Kengors Interpretation der Marxschen Gedichte ist nicht viel zu sagen. Weit interessanter wirkt sein Umgang mit zwei Dichtern, die Marx‘ Landsleute waren: Goethe und Heine.

Nach einem reichlich eine halbe Seite langen Lob der Stadt Trier als katholisch geprägter und von frommen Leuten bewohnter Stadt bemerkt Kengor:

Not surprisingly, Karl Marx’s literary idol Goethe disapproved.[4]

Ein ähnlicher Vorwurf wird, kurios genug, gegen die Universität Frankfurt vorgebracht, da sie (weit später) die Wiege der Frankfurter Schule gewesen sei:

It is also sometimes called Goethe University, fittingly and frighteningly enough. Karl Marx would have been proud.[5]

Hier haben wir eine Art Kontaktschuld-Argument vor uns, dessen Leidtragender Goethe ist. Kontaktschuld-Argumente sind stets zweifelhaft. Im gegenwärtigen Falle wirkt es schon deshalb unangemessen, weil Kengor keinen Unterschied macht zwischen von der Neid, Ressentiment und Reduktionismus geprägten Religionsfeindschaft eines Marx, deren einzelne Züge von Kengor genannt und durch umfängliche Zitate (in englischer Übersetzung) belegt, jedoch kaum diskutiert, sondern abgetan werden, und dem ästhetisch geprägten Widerwillen eines Goethe der christlichen Religion (bzw. Religionspraxis) gegenüber. Dieser Widerwille wird nicht von Ressentiment geprägt, sondern wirkt, gleichsam, aus der Höhe gesprochen. Eben deshalb wird zuweilen davor gewarnt, das Genie Goethe zu seinem Erzieher zu machen.[6]

Heinrich Heine wird in folgender Manier abgefertigt:

Who was Heinrich Heine? He was still another anti-Semitic influence and friend of Marx, at once loathsome and infamous for his radical political and religious views. It is Heine, who is credited by some for the analogy of religion as the “opium” of the people, with Marx getting it from him. Heine described Hamburg, Germany, as a “city of hagglers” filled with “baptized and un-baptized Jews (I call all Hamburg’s inhabitants Jews).”[7]

Diese Zeilen wirken ungerecht, zumal sie die einzigen Angaben über Heine in Kengors Buch bilden; sie unterschlagen, daß der Gemeinte immerhin ein bedeutender Dichter war. Außerdem würde ein Betrachter, dem an einem gerechten, angemessenen Urteil über den politischen Radikalismus des Dichters liegt, zugunsten Heines anzuführen haben, jener habe immerhin die Größe gehabt zuzugeben, daß sein Widerwille gegen Goethe aus dem Neid erwachsen sei.[8] Solche Ehrlichkeit vor sich selbst stellt eine Seltenheit dar. Zudem rührt sie, wie Marx‘ beißende Ablehnung des französischen Schriftstellers Eugène Sues beweist, an den vorpolitischen (moralischen) Grundlagen kommunistischer Überzeugungen. Sue hatte einen Roman vorgelegt, der (als Teil eines Zyklus über die sieben Todsünden) die ‚Heilung‘ eines jungen Mannes von seinem Neid beschreibt.[9]  

Nun werden all diese Dinge vom Rezensenten mit Bedauern vermerkt, denn das Anliegen der Kengorschen Abhandlung ist ihm mehr als sympathisch. Kengors Buch sucht sich in eine Folge wertvoller Bücher einzureihen, die Marx und anderen Propheten des antibürgerlichen Radikalismus am Zeug flicken. Zu diesen Werken zählen der zweite Band von Karl Poppers Open Societies and Its Enemies, Roger Scrutons Fools, Frauds and Firebrands. Thinkers of the New Left, Thomas Sowells Intellectuals and Society u.v.a. Alle diese Bücher unterscheiden sich von Kengors Ansatz, indem vor allem ad rem vorgehen, d.h. die von der Gegenseite vorgebrachten Argumente im Hinblick auf deren logische und empirische Meriten prüfen, und nur gelegentlich ad hominem argumentieren, d.h. den oder die Menschen hinter den analysierten Werken angreifen. Letzteres gilt unter Philosophen als unfein. So ließe sich Kengor vorwerfen, daß er es sich zu einfach mache, wo er Marxens Hauptwerk Das Kapital abtut, ohne geeignete Argumente ad rem vorzulegen. Ein solcher Vorwurf wird durch den Umstand erhärtet, daß einschlägige Argumente gut auffindbar sind, etwa bei Sowell.[10] Scruton könnte den Verfasser von The Devil and Karl Marx anleiten, wie man Georg Lukács sachlich fundiert kritisiert,[11] statt ihn als Mitbewerber auf den Titel „the weirdest of the cultural Marxists“[12] zu bespötteln. Hier scheint sich ein gewisser Antiintellektualismus einzuschleichen, über den eine Figur des von Kengor verteufelten Goethe zu Bedenken gibt: „Verachte nur Vernunft und Wissenschaft, / Des Menschen allerhöchste Kraft, / […] / So hab‘ ich dich schon unbedingt –“.[13]

Der katholische Gelehrte Kengor möchte zwar nicht nahelegen, daß Marx einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe, wohl aber, daß jener in einem mehr als bloß metaphorischen Sinne Teuflisches ausgebrütet habe. Das mag sein oder nicht sein; ob derartige Suggestionen akzeptiert werden, hängt von den metaphysischen (darunter religiösen) Überzeugungen des Rezipienten ab. Auf breitere Akzeptanz dürfen die Ausführungen Kengors dort hoffen, wo er überzeugend darlegt, daß Marx nach den Maßgaben heutiger Cancel Culture aus dem kulturellen Gedächtnis der tatsächlich oder auch nur ostentativ Gutwilligen ausgestoßen werden müßte. Der Begründer des ‚wissenschaftlichen‘ Sozialismus ließ rassistische und antisemitische Einlassungen vernehmen. Er behandelte Frauen (einschließlich der eigenen,  vernachlässigten Töchter) schlecht und hatte während seiner Ehe Sex mit einer Abhängigen, seiner Hausangestellten nämlich, die er auch finanziell ausbeutete. Außerdem lebte der Verfasser des Kommunistischen Manifests, der ebendort die „Abschaffung des Erbrechts“[14] gefordert hatte, im Wesentlichen von Zuwendungen seines Vaters und Engels‘, mithin von seinem und Engels‘ Erbteil zu Lebzeiten und Ererbtem nach dem Tode der jeweiligen Eltern – ein schwerer Fall von Scheinheiligkeit oder, wie es im Angelsächsischen heißt, hypocrisy. Immerhin läßt sich an der chronischen und somit konsequenten, nicht geheuchelten Vernachlässigung der vitalen, hygienischen und kulturellen Interessen sämtlicher Mitglieder des Marxschen Haushalts erkennen, wie im Namen einer neuen, vermeintlich höheren Moral Maßgaben der überkommenen, gewöhnlichen Moral außer Kraft gesetzt werden.[15]

Es sind also wichtige Dinge, die Kengor über Marx zu vermerken hat. Sie werden, obschon lange bekannt, viel zu selten zur Kenntnis genommen. Und natürlich besitzt auch Kengors Insistieren darauf, Marx habe Diabolisches an sich gehabt und Teuflisches ausgebrütet, seinen Wert. Es weist nämlich – wie übrigens auch ein vergleichbar gelagertes Buch aus demselben Verlag, Carrie Gress‘ The Anti-Mary Exposed, aus dem Kengor zitiert[16]auf einen grundlegenden Umbruch der Werte (Max Scheler) in unserer Kultur hin, der ohne Bezugnahme auf religiöse Koordinaten kaum in der gebotenen Vollständigkeit und Tiefe erfaßt werden kann. Von einem Umbruch zu sprechen, einem kompletten Umsturz, als dessen Folge die tradierte Wert-Hierarchie auf dem Kopfe zu stehen kommt,[17] schiene dem Rezensenten weit angemessener als Kengors Hinweis auf moralischen Relativismus und das Laster, jeder intellektuellen Mode nachzulaufen,[18] zumal eine solche Analyse dem Titel des Kengorschen Buches besser entsprechen würde.[19]

Kengors The Devil and Karl Marx bildet eigentlich zwei Abhandlungen. Den Ausführungen über Marx und, zu weit geringerem Anteil, Engels folgt ein Abschnitt über die Verfolgung der Kirche unter den Bolschewisten und anderen kommunistischen Regimen, darauf eine gewinnbringende, da nahe an Schlüsseldokumenten gearbeitete Rekapitulation der Haltung der Katholischen Kirche zum Marxismus seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der nächste, besonders umfangreiche Teil behandelt in fünf von sechs Kapiteln die marxistische Unterwanderung der protestantischen Kirchen, der Katholischen Kirche und weiterer Institutionen in den USA; auch er hält sich dicht an Schlüsseldokumente (Zeugenaussagen vor einem Ausschuß des US-Repräsentantenhauses). Dieser Teil wirkt auf den Rezensenten weit wertvoller als die recht grobschlächtig und oberflächlich wirkenden Ausführungen Kengors über Marx; die Zeugenaussagen geben Auskunft über ein bemerkenswert erfolgreiches Volksfront-Vorgehen der recht kleinen Kommunistischen Partei der Vereinigten Staaten (CPUSA); hier kann manches von allgemeinerem Interesse abgelesen werden – etwa im Hinblick auf das Wesen von Propaganda, auf den strategisch eingesetzten Vorwurf an Marxismus-Kritiker, sie seien Faschisten, und dasjenige, was neuerdings als Verengung von Meinungskorridoren bezeichnet zu werden pflegt. Die Kapitel über die Unterwanderung der Katholischen Kirche und anderer christlicher und weltlicher Institutionen in den USA könnten als gesonderte Abhandlung erscheinen; sie zeigen einen allenfalls mittelbaren Bezug zu dem, was über Marx festgestellt wurde, und sie zeichnen sich durch eine tiefere Durchdringung der Materie aus.

The Devil and Karl Marx beschließen neben einem Kapitel, in dem u.a. über das Leben und den Einfluß der radikalen Feministin Kate Millet auf der Basis von Aussagen ihrer (leiblichen) Schwester Mallory unterrichtet wird, einige recht summarisch wirkende Bemerkungen über die Linke jenseits des eigentlichen, d.h. auf ökonomische Fragen konzentrierten Marxismus, darunter über Walter Benjamin und Wilhelm Reich, sowie eine Schlußbetrachtung. Diese Abschnitte ähneln, was Darstellung und Durchdringung angeht, den Kapiteln über Marx‘ Leben und Schriften. Besonders die Darstellung Reichs läßt zu wünschen übrig; – was hier festgestellt sei, ohne für Reich eine Lanze zu brechen. Hätte Kengor dem Psychoanalytiker Gerechtigkeit zukommen lassen wollen, hätte er neben Reichs Die sexuelle Revolution dessen Charakteranalyse berücksichtigen müssen, um die weniger flachen, da weniger politisierten Seiten seines Denkens zur Kenntnis zu nehmen. Selbst in Reichs Schrift Die sexuelle Revolution lassen sich bei gutem Willen einige achtenswerte Passagen auffinden, auch wenn die unterliegende Anthropologie und Reichs politische Nutzanwendungen als verfehlt gelten müssen.[20] Schließlich erweckt Kengors Darstellung von Reichs Christusmord nicht eben den Eindruck, daß er das Buch kenne.  

Bedenkenswert hingegen muten Kengors Bemerkungen in der Schlußbetrachtung über das mehr als radikale Programm Barack H. Obamas an. Kengor weist mit Fug und Recht darauf hin, daß Obamas am 30.10.2008 unter Jubel vorgetragene Absichtserklärung, man sei „five days away from fundamentally transforming the United States of America“,[21] mit der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika unvereinbar sei. Obamas Programm, das vor allem „in the realm of culture, notably in matters of sexual orientation, gender, marriage, and family“[22] Erfolge erzielt habe, ähnele in seiner totalitären Tendenz den Vorstellungen Marx‘ und, wie an Protokollen des US-Repräsentantenhauses belegt, der CPUSA.

Der beste Schutz gegen teuflische (oder auch nur ‚teuflische‘) Ideen ist ein eingehegter Staat. So gleicht Kengors Buch einem Steinbruch, in dem sich manches Wertvolle finden läßt, wenn man das Geröll beiseite räumt.  

Anmerkungen

[1] Paul Kengor, The Devil and Karl Marx, Gastonia, NC: Tan Books 2020, S. 3.

[2] Karl Marx / Friedrich Engels, Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Berlin (Ost): Dietz Verlag 1974, S. 25. Kengor zitiert die 1888, also vier Jahrzehnte nach der deutschen Ausgabe und fünf Jahre nach Marx‘ Tod erschienene Übersetzung von Samuel Moore, die von Friedrich Engels redigiert wurde. Moores Übertragung ist nicht die erste englische Übersetzung des Manifests. Vgl. ebd., S. 619, sowie Karl Marx / Friedrich Engels, The Communist Manifesto,https://www.marxists.org/archive/marx/works/1848/communist-manifesto/ (Zugriff am 6.02.2021).

[3] Kengor, The Devil and Karl Marx, S. 98. Die Zuschreibung der Verse folgt Kengor.

[4] Ebd., S. 58. Die Trierer Tageszeitung „Volksfreund“ unterstreicht auf ihrer Internetpräsenz, daß das Verhältnis Goethes zu Trier nicht ausschließlich negativ gewesen sei; vgl. Roland Morgen, „Goethe, komm bald wieder…“ (veröffentlicht am 19.11.2015), https://www.volksfreund.de/nachrichten/themen-des-tages/goethe-komm-bald-wieder_aid-5114965 (Zugriff am 27.01.2021).

[5] Kengor, The Devil and Karl Marx, S. 347.

[6] Siehe den einschlägigen Aphorismus Henryk Elzenbergs vom 21.05.1918, der in deutscher Übertragung bei Karl Dedecius (Hrsg.), Bedenke, bevor du denkst, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1984, S. 182, verfügbar ist: „Ich empfinde immer mehr die Gefährlichkeit Goethes als erzieherisches Vorbild. Erstens: Er ist unerreichbar, ein Glücksfall, der sich einmal in tausend Jahren ereignet, bei dem die Veranlagung des Menschen und die äußeren Bedingungen so vollkommen übereinstimmen, daß sie einen großen Akkord ohne Dissonanzen ergeben. Zweitens: Der Inhalt dieses Vorbilds selbst, ‚die Fülle des Lebens‘, der ‚Paganismus‘, der ‚schöne Genuß‘, das alles kann auf Holzwege führen. […]“.

[7] Kengor, The Devil and Karl Marx,S. 89-90.

[8] Vgl. Torsten Unger, Fürstenknecht und Idiotenreptil. Goethes Kritiker, Erfurt: Sutton 2012, S. 51-54.

[9] Vgl. Helmut Schoeck, Der Neid. Eine Theorie der Gesellschaft, Freiburg im Breisgau: Alber 1966, S.159-163.

[10] Vgl. Thomas Sowell, Basic Economics. A Common Sense Guide to the Economy. Fifth Edition, New York: Basic Books 2015, S.607-611, ders., Discrimination and Disparities. Revised and Enlarged Edition, New York: Basic Books 2019, S. 27. Das erste Argument Sowells ist fachlich-ökonomischer, das zweite wissenschaftslogischer Natur.

[11] Vgl. Roger Scruton, Fools, Frauds and Firebrands. Thinkers of the New Left, London: Bloomsbury 2016, S. 116-136. So bemerkt denn auch der von Sowell geschätzte Essayist Theodore Dalrymple (eigentlich Anthony Daniels) in einem Nachruf auf den 2020 verstorbenen Scruton: „Unlike many of his [Scrutons, KD] detractors, who affixed labels to him and then believed in their veracity, he was fair-minded to those with whom he disagreed and whose ideas he believed had had a disastrous effect on Western society. In the two editions of his book about thinkers of the New Left, for example, he praised them generously for whatever he considered praiseworthy in them.” (Theodore Dalrymple, “Swimming Always Against the Tide. Roger Scruton, R.I.P.”, veröffentlicht am 13.01.2020, https://www.city-journal.org/roger-scruton (Zugriff am 3.02.2021).) Es versteht sich, daß damit nicht bloß ein erfreuliches Gelingen, sondern ein Ideal bezeichnet wird.

[12] Kengor, The Devil and Karl Marx, S. 354.

[13] Johann Wolfgang Goethe, Goethes Werke, Bd. III, hrsg. von Erich Trunz, München: C.H. Beck 1981, S. 61.

[14] Marx / Engels, Ausgewählte Schriften,S. 45.

[15] Vasilij S. Grossman, Žizn‘ i sud’ba (Sobranie sočinenij v 4-x tt., Bd. 2), Moskau: Vagrius Agraf 1998, S. 394, bringt diesen Mechanismus auf den Punkt: „Revoljucionnaja cel‘ osvoboždala vo imja morali ot morali“ – zu deutsch: „Das revolutionäre Ziel befreite im Namen der Moral von der Moral“.

[16] Vgl. Carrie Gress, The Anti-Mary Exposed. Rescuing the Culture from Toxic Feminity, Charlotte, NC: TAN Books 2019; vgl. ferner Kengor, The Devil and Karl Marx, S. 374-375.

[17] Vgl. John Milton, Paradise Lost, Buch IV, Vers 110, und Buch IX, Verse 122-123; Angaben nach https://www.dartmouth.edu/~milton/reading_room/contents/text.shtml (Zugriff am 10.02.2021).

[18] Natürlich ist auch dergleichen Modisch-Sein-Wollen ein Faktor, der korrodierend wirkt. Rudyard Kipling hat diesem Sachverhalt in seinem Gedicht „The Gods of the Copybook-Headings“ klassischen Ausdruck verliehen; vgl. Rudyard Kipling, Rudyard Kipling’s Verse. Definitive Edition, London: Hodder and Stoughton 1948, S. 793-795.

[19] Gress, The Anti-Mary Exposed, S. 10-11, übertrifft Kengor an Konsequenz, wo sie einigen ihrer Geschlechtsgenossinnen – was soll man davon halten? – „an anti-Marian spirit“ unterstellt und ihnen ebd., S. 163-173, als Lösung empfiehlt, sich die Gottesgebärerin zum Vorbild zu nehmen.

[20] Siehe z.B. Wilhelm Reich, Die sexuelle Revolution, Frankfurt a.M.: Fischer 1971, S. 50: „Keiner, der nicht ein schmieriger Kerl ist, wird stolz auf die Liebe einer Frau sein, die er mit Ernährung oder Machteinfluß erkauft. Kein reinlicher Mensch wird Liebe nehmen, die nicht freiwillig gegeben wird.“

[21] Kengor, The Devil and Karl Marx, S. 379.

[22] Ebd., S. 381.

Bibliographie

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Unger, Torsten, Fürstenknecht und Idiotenreptil. Goethes Kritiker, Erfurt: Sutton 2012.

(Bild: Pixabay.)