Wilhelm Röpke: Kein Flug ohne adäquate Besatzung

Wilhelm Röpke: Kein Flug ohne adäquate Besatzung

Man kann nicht in die Urwälder Germaniens zurücklaufen wollen, man kann nicht Massenverdummung predigen und einen Sturm zerstörender und zuchtloser Gefühle entfachen, während der Apparat unserer Massenversorgung immer höhere Ansprüche an die Intelligenz und an die Disziplin unserer Menschen stellt. Eine Katastrophe muß eintreten, wenn die Menschen immer dümmer und roher werden, während sich die Technik und die Organisation der Wirtschaft immer mehr verfeinern. 

Wilhelm Röpke, Wirrnis und Wahrheit, Erlenbach-Zürich und Stuttgart 1962, S. 107.

(Bild: The Flying Fish (Model E), erstes „Flying Boat“ von Glenn Curtiss über dem Keuka-See, New York State, 1912. Library of Congress. No known restrictions on publication.)

Oswald Spengler

Oswald Spengler

Was ist das Gegenteil der Seele eines Löwen? Die Seele einer Kuh. Pflanzenfresser ersetzen die starke einzelne Seele durch die große Zahl, die Herde, das gemeinsame Fühlen und Tun von Massen.

Oswald Spengler, Der Mensch und die Technik. Beitrag zu einer Philosophie des Lebens, München 1931, S. 21.

(Bild: Pixabay.)

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Stefan George und Wilhelm Röpke über – und gegen – die Massengesellschaft

Studia Neofilologiczne, X (2014), S. 35-52 (PDF)

Stefan George (1868-1933) führte verbalen „Krieg gegen das zur Masse gewordene Volk“[1]. Viele Gedichte namentlich des Spätwerks zeugen von seinem Widerwillen gegen die Großstadt und deren Einwohnerschaft; hinzu kommen einschlägige Äußerungen in Briefen und Gesprächen, soweit letztere von der Erinnerungsliteratur überliefert werden. Auch der Nationalökonom Wilhelm Röpke (1899-1966), dessen bekannteste Schriften – Die Gesellschaftskrisis der Gegenwart und Jenseits von Angebot und Nachfrage – über die Grenzen der Wirtschaftstheorie hinaus weit in die kultur- und staatsphilosophische Reflexion reichen, war der Massengesellschaft abhold. Wo zwei so unterschiedliche Persönlichkeiten den Griffel über ein- und dasselbe Problem führen, wird es interessant sein zu sehen, wie sich deren Bestandsaufnahmen und Therapie-Vorschläge gegeneinander verhalten. Ebendies soll im Folgenden geschehen.

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