Jan Kochanowski

  • Jüngste Buchveröffentlichung: Dahlmanns / Freise / Kowal (Hrsg.), „Krieg in der Literatur, Literatur im Krieg“

    Letzten Sommer erschienen: Karsten Dahlmanns / Matthias Freise / Grzegorz Kowal (Hrsg.), „Krieg in der Literatur, Literatur im Krieg“, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020, 578 Seiten.

    Der Band versammelt 37 Aufsätze von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den USA, China, der Schweiz, Österreich, Deutschland und Polen. Ein ausführliches Namenregister hilft bei der Erschließung seiner Inhalte. Weitere Informationen auf den Seiten des Verlags und bei Amazon (Blick ins Buch).

  • Jan Kochanowski, Pieśń świętojańska, Panna IV in deutscher Übersetzung

    Wem denn Blümlein abgerissen
    Hab ich / und den Krantz bereitet?
    Dir und keinem andern / Lieber /
    Der allein lieb meinem Hertzen.

    Trag auf Deinem schönen Haupte
    Dieses Blühn aus meinen Händen /
    Trag auch mich allein im Hertzen /
    Denk auch / nur an mich allein.

    Keine Weile ist verflossen /
    Die ich Deiner nicht gesonnen;
    Weder Schlaf noch Fron erlösen
    Mich / die wachliegt oder tagträumt.

    Diese Hoffnung trag ich / dasz Du
    In mir Etwas wollest sehen /
    Dies mein Sehnen nicht bespöttelst /
    Es mit Deinem mir vergöltest.

    Desz zu schweigen / musz ich scheitern /
    Was mich zagen macht im Hertzen:
    Alles hat hier scharfe Augen /
    Weisz sehr wohl um das / was schön ist.

    HErre, Schwestern, das ich bitte /
    Laszt die Qual mich nicht erfahren /
    Dasz ein Nachbarsmädchen wildre/
    Wo ich selber heg und weine.

    Ach, ein jedes andres Trübsal
    Will ich fromm und fest ertragen /
    Doch wer hohnspricht meiner Liebe /
    Bleibt ein Greuel meiner Seele.

    Aus dem Lied zu St. Johannis von Jan Kochanowski (1530-1584), Lied des Fräuleins IV. Übersetzung: Karsten Dahlmanns. Bildquelle; zum polnischen Original geht es hier.