Daß sich die Balken biegen: deutsche Medien und Fukushima
Vor fünf Jahren hat ein Tsunami in Japan viele Tausend Menschenleben gefordert. Im Verlauf dieser Katastrophe kam es zu einem schweren Störfall im Kernkraftwerk von Fukushima. Das klingt wie eine Katastrophe in der Katastrophe; doch hat die zuständige UN-Kommission festgestellt, es habe keine durch die Havarie im Kraftwerk bewirkte Todesopfer gegeben; sofern sich das Krebsrisiko für die rasch evakuierten Anwohner und deren Kinder erhöht habe, sei es nicht meßbar (UNSCEAR – United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation; UNSCEAR 2013 Report Factsheet).
Eine gute Nachricht also in der schlechten Nachricht.
Genau das scheint deutsche Medien zu stören. Darunter auch die Facebook-Zuständigen der Bundesregierung, die mit einem mehr als mißverständlichen Eintrag aufwarten, wie oben abgebildet.
Was die Flagg- und Linienschiffe der deutschen Medienlandschaft in Sachen Fukushima zu bieten haben, biegt mehrzollige Balken. Der Deutschlandfunk titelt auf seiner Homepage: „Gedenken an Fukushima-Opfer“, der SWR 2 auf der seinigen: „Fünf Jahre nach Atomkatastrophe“. Der Intro-Text zu einem Artikel der BZ lautet: „Vor genau fünf Jahren kam es in Fukushima nach einem verheerenden Seebeben zur Kernschmelze. Mehr als 18.000 Menschen starben.“ – Eine reichhaltige Übersicht mit vielen Bildern (Screenshots) finden Sie bei Roland Tichy.