New York Times Co. v. Sullivan (1964)

Aus einem knapp sechzig Jahre alten Urteil des Verfassungsgerichts der Vereinigten Staaten von Amerika, dem Supreme Court of Justice:

Thus we consider this case against the background of a profound national commitment to the principle that debate on public issues should be uninhibited, robust, and wide-open, and that it may well include vehement, caustic, and sometimes unpleasantly sharp attacks on government and public officials. 

(Also betrachten wir diesen Fall vor dem Hintergrund der tiefverwurzelten Überzeugung unserer Nation, daß die Debatte über öffentliche Angelegenheiten ungehindert, robust und weithin offen vonstatten gehen sollte, und daß sie natürlicherweise heftige, schneidend sarkastische und zuweilen unangenehm scharfe Attacken auf Regierungsvertreter und Beamte einschließt.)

Und:

In any event, despite the possibility that some excesses and abuses may go unremedied, we must recognize that ‚the people of this nation have ordained in the light of history, that, in spite of the probability of excesses and abuses, (certain) liberties are, in the long view, essential to enlightened opinion and right conduct on the part of the citizens of a democracy.‘ […] As Mr. Justice Brandeis correctly observed, ’sunlight is the most powerful of all disinfectants.‘

(Auch wenn die Möglichkeit besteht, daß einige verbale Exzesse und persönliche Beschimpfungen ertragen werden müssen, ohne sich rechtlich dagegen wehren zu können, haben wir in jedem Falle anzuerkennen, daß ‚die Bürger dieser Nation im Lichte der Geschichte erkannt und zu einem Prinzip erhoben haben, daß, der Wahrscheinlichkeit von verbalen Exzessen und Beschimpfungen ungeachtet, (bestimmte) Freiheiten auf lange Sicht hin unverzichtbar sind für eine aufgeklärte Meinungsbildung und richtiges Handeln seitens der Bürger einer Demokratie.‘ Wie Verfassungsrichter Brandeis treffend festgestellt hat, ‚ist Sonnenlicht das beste aller Desinfektionsmittel.‘)

Zum Hintergrund hier und hier. Halten Sie sich an das Original, nicht die Übersetzung, die (hier wie anderswo) eine Interpretation darstellt, mit der ich nicht ganz glücklich bin.