Franciszka Halamajowa, Gerechte unter den Völkern
Franciszka Halamajowa lebte in Sokal, einer Stadt am Bug, die in der Zwischenkriegszeit zu Polen gehörte. Rund sechstausend Juden bewohnten Sokal, dreißig von ihnen überlebten die deutsche Besatzung. Dreizehn dieser Dreißig verdanken ihr Leben Franciszka Halamajowa und ihrer Tochter Helena, die sie vom Mai 1943 bis zum Juli 1944 auf ihrem kleinbäuerlichen Anwesen in der Nähe Sokals verbargen und mit allem Nötigen versorgten – auf dem engen Dachboden über dem Schweinestall und in einem Kellerraum unter ihrem Wohnhaus.
Machen Sie sich klar, wie mutig und auch schwierig das ist: all diese Menschen haben ihre Bedürfnisse; wie bekommen Sie das zusätzliche Essen an den neugierigen Blicken der Nachbarn vorbei? Darüber und von einem Besuch der Geretteten in Sokal, auf dem wenig veränderten Grundstück, das ehemals Franciszka Helamajowa gehörte, berichtet der berührende Dokumentarfilm No. 4 Street of Our Lady. Hier auf Vimeo verfügbar.
Franciszka und Helena Halamajowa haben den Krieg überlebt. Sie sind im Zuge der Westverschiebung Polens als ethnische Polen aus der Gegend um Sokal vertrieben worden.
Lehrreich auch dieser Artikel von Danusha Goska zum Thema – dessen zweite Hälfte jedenfalls -, der die Angelegenheit aus polnischer Perspektive darstellt.
Wie schon bemerkt: Laß Dir nichts einreden, Du könnest nichts tun. Was nicht bedeutet, daß es leicht oder ungefährlich sei.
(Daß die Zahlenangaben zwischen den drei genannten Quellen variieren, tut der Relevanz der Sache keinen Abbruch. Alle eingangs genannten Zahlen folgen den Angaben von Yad Vashem. Wenn Sie den Namen von Frau Halamajowa in eine Suchmaschine eingaben, verwenden Sie bitte auch diese Form des Vornamens: Francisca. – Bildnis Franciszka Halamajowas von der Homepage des Films; Ausschnitt.)